Fast 300 zusätzliche ICT-Lehrstellen
Die Befragung von 831 Personen, die 2023 eine ICT-Lehre* begonnen haben, zeichnet ein positives Bild: 97% der Teilnehmenden sind mit ihrer Berufswahl zufrieden, im 2023 eingeführten Beruf Entwickler/in digitales Business EFZ sind es sogar 100%. Gemäss der neusten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS 2022) ist die Zahl der Eintritte in die ICT-Berufe schweizweit um fast 300 Personen auf 3’258 Lehrbeginner/innen gestiegen.
Familie unterstützt beim Berufswahlentscheid: Die meisten Lernenden setzten sich in der zweiten Oberstufe mit der Berufswahl auseinander. Das Interesse am Beruf wird hauptsächlich durch Schnupperlehren und Praktika im Vorfeld, auf Empfehlung von der Familie oder aufgrund persönlicher Interessen geweckt. Die Familie war als Unterstützerin besonders wichtig. Über drei Viertel gaben an, dass sie sich wegen der zukunftsträchtigen Entwicklung des Berufs sowie persönlicher Interessen für einen ICT-Beruf entschieden haben. Ebenfalls attraktiv empfinden die ICT-Lehrbeginner/innen die Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Lehre sowie die Vielseitigkeit des Berufs. Letztere war besonders für die weiblichen Befragten ein wichtiger Faktor.
Lehrstellensuche: Fast die Hälfte der Befragten empfanden die Lehrstellen-/Praktikumssuche als einfach, ein Viertel als schwierig. Über die Hälfte erhielt mehr als ein Lehrstellen-/Praktikumsangebot. Mehrheitlich wurden die Lehr-/Praktikumsstellen 7 bis 9 Monate im Voraus vergeben. Bei der Suche wurden die ICT-Lernenden v.a. durch ihre Familie sowie durch Lehrpersonen unterstützt. 10% gaben an, keine Unterstützung erhalten zu haben.
Berufsmaturitätsquote bleibt überdurchschnittlich: Über ein Drittel (39%) der befragten ICT-Lernenden absolvieren parallel zur Lehre die Berufsmaturität (BM1). Dieser Anteil ist im Vergleich mit anderen Berufen sehr hoch: Über alle beruflichen Grundbildungen machen 13% einen BM1-Abschluss (EHB 2020). Über zwei Drittel der befragten BM1-Absolvierenden haben die Fachrichtung Technik, Architektur und Life Sciences gewählt, knapp ein Drittel die Fachrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen.
Frauenanteil bleibt tief: Gemäss den aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik waren 2022 weiterhin nur 15% der ICT-Lehrbeginner/innen weiblich. Am höchsten war der Frauenanteil in der Mediamatik (42%). In den Berufen Informatiker/in und ICT-Fachfrau/-mann hingegen lag der Anteil unter 10%. In der Gebäudeinformatik gab es 2022 keine einzige Lehrbeginnerin. Der Vorstand von ICT-Berufsbildung Schweiz hat 2023 ein Konzept verabschiedet, das den Frauenanteil in den ICT-Berufsabschlüssen nachhaltig steigern soll. Neben weiteren Massnahmen startet der Verband 2024 eine Kommunikationskampagne, die das Interesse von Schülerinnen an ICT-Berufen wecken soll.
Gutes Wohlbefinden seit Lehrbeginn: Die grosse Mehrheit (90%) der ICT-Lernenden gibt an, seit Lehrbeginn die ganze Zeit, meistens oder mehr als die Hälfte der Zeit froh und guter Laune zu sein und dass der Alltag voller Dinge sei, welche sie interessieren (88%).
*Informatiker/in EFZ, Mediamatiker/in EFZ, Entwickler/in digitales Business EFZ, ICT-Fachmann/-frau EFZ, Betriebsinformatiker/in EFZ, Gebäudeinformatiker/in EFZ