ICT-Lehrabgänger/innen geben ihrer Berufslehre ein Glanzzeugnis
Ein weiterer Abschlussjahrgang schreibt den ICT-Berufslehren ein Glanzzeugnis. Die Lehrabgänger/innen nehmen das Berufsfeld ICT als zukunftsträchtig wahr und sind zufrieden mit ihrer Berufswahl. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von ICT-Berufsbildung Schweiz bei 846 Informatiker/innen, Mediamatiker/innen und ICT-Fachmännern/-frauen im letzten Lehrjahr.
Diesen Sommer schlossen schweizweit rund 2’700 Personen eine ICT-Lehre ab. In der diesjährigen Umfrage von ICT-Berufsbildung Schweiz haben total 846 (Rücklaufquote: 32%) Informatiker/innen EFZ, Mediamatiker/innen EFZ und ICT-Fachfrauen und -männer EFZ im letzten Lehrjahr teilgenommen. Einmal mehr fallen die Ergebnisse sehr positiv aus.
Grosse Zufriedenheit: 91% der befragten Lehrabgänger/innen sind eher bis sehr zufrieden mit der Berufswahl. 86% würden ihre ICT-Lehre einer Freundin oder einem Freund (eher) weiterempfehlen und 81% würden sich erneut für einen ICT-Beruf entscheiden. Das Bild der ICT hat sich bei fast der Hälfte der befragten Lernenden seit Lehrbeginn positiv verändert bzw. verstärkt (42%), bei 44% blieb es unverändert. 93% der Befragten fühlen sich wohl im Ausbildungs-/Praktikumsbetrieb, 94% bewerten das Arbeitsklima als gut. Am meisten profitieren die Lernenden gemäss eigenen Angaben im Ausbildungs-/Praktikumsbetrieb (85%), gefolgt vom Selbststudium (74%) oder durch private Projekte (62%).
Frauen in der ICT: 2022 schlossen gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) 334 (12%) Frauen eine ICT-Berufslehre ab. In den Fachrichtungen der Informatik waren es lediglich 8-10%. Auch bei der dreijährigen Lehre zur ICT-Fachfrau ist der Anteil der Absolventinnen mit 10% sehr tief. In der Mediamatik hingegen sind es 31%. In der diesjährigen Befragung wurden die Lehrabgänger/innen zu ihrem Wohlbefinden am Arbeitsplatz befragt. Wie zu erwarten sind die Frauen während ihrer ICT-Lehre im Ausbildungs-/Praktikumsbetrieb mehrheitlich von Männern umgeben. Fast alle weiblichen ICT-Lernenden geben an, dass sie sich am Arbeitsplatz respektvoll behandelt fühlen (89%). Mit 81% gaben etwas mehr Männer an, ihre Stimme werde gehört und wertgeschätzt. Bei den Frauen liegt dieser Anteil bei 77%. Dennoch würde sich die Mehrheit beider Geschlechter erneut für einen ICT-Beruf entscheiden (Männer: 81% / Frauen: 82%).
Hoher Anteil an Berufsmaturandinnen und -maturanden: 27% der ICT-Lernenden absolvieren während der Lehre eine Berufsmaturität (BM1). Dieser Anteil ist fast dreimal so hoch wie die gesamtschweizerische BM1-Quote über alle Berufe. 7% der ICT-Lernenden verfügen gemäss Umfrage bei Lehrbeginn bereits über eine Berufsmaturität, eine gymnasiale Maturität oder einen Abschluss auf Tertiärstufe. Weitere 20% geben an, nach Lehrabschluss eine BM2 absolvieren zu wollen.
Nach der Lehre ist vor der Weiterbildung: 71% der befragten Lernenden möchten sich in den nächsten 2-3 Jahren mittels Aus-/Weiterbildungen zusätzlich qualifizieren. Rund einem Drittel der Befragten sind die eidgenössischen Fachausweise und eidgenössischen Diplome nicht bekannt. Am grössten ist die Bekanntheit der höheren Fachschule, gefolgt von der Fachhochschule und der Universität. 96% der Befragten geben an, dass die Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsfeld ICT gross sind (96%).
Attraktives und zukunftsträchtiges Berufsfeld: Die grosse Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass die ICT-Berufe in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden (92%). Die Mehrheit der befragten Lernenden will in der ICT bleiben (87%). Über die Hälfte hat nach Lehrabschluss eine Anschlusslösung, davon gut ein Drittel (36%) eine befristete oder unbefristete Arbeitsstelle. Als wichtigste Kriterien für die nächste Stelle geben die Befragten flexible Arbeitszeiten, gute Verdienstmöglichkeiten sowie Karriere- und Weiterbildungsoptionen an.
«Die hohe Zufriedenheit der ICT-Lernenden zeigt, dass sich die Bemühungen aller Beteiligter um qualitativ hochwertige und praxisnahe Berufsbilder auszahlen», freut sich Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, über die Ergebnisse. Auch dass sich die weiblichen Lernenden etwa gleich gut gehört und wertgeschätzt fühlen wie die Männer, stimmt ihn positiv. «Diese Erkenntnis ist wertvoll, um die Angst potenzieller Berufseinsteigerinnen vor dieser Männerdomäne zu lindern. Nun ist es an den Ausbildungsbetrieben, die Diversität zu erhöhen und damit auch den ICT-Fachkräftemangel zu mindern», so Frech. ICT-Berufsbildung Schweiz hat ebenfalls Massnahmen definiert, um den Frauenanteil in den ICT-Berufslehren nachhaltig zu erhöhen. Positiv zu werten ist zudem das Interesse der Lehrabgänger/innen an Weiterbildungen. Denn lebenslanges Lernen ist in diesem dynamischen Berufsfeld zentral. Die Bekanntheit der eidgenössischen Fachausweise und Diplome hat jedoch noch Raum nach oben. Dies obwohl die praxisnahen, handlungskompetenzorientierten Tertiärabschlüsse mit hoher Qualität überzeugen. Sie befinden sich auf dem internationalen Niveau eines Bachelors oder Masters und bescheinigen unabhängig geprüfte, eidgenössisch festgelegte Kompetenzen.