Zukunftstag: Mädchen entdecken die ICT-Welt
Am nationalen Zukunftstag erhalten Mädchen und Jungen praxisnahe Einblicke in Berufe und Arbeitsbereiche, in denen ihr Geschlecht untervertreten ist. Am 14. November 2024 war es wieder so weit. Mit insgesamt 98 Angeboten in der ganzen Schweiz luden im Spezialprojekt «Mädchen-Informatik-los!» zahlreiche Betriebe und Organisationen Schülerinnen ein, das bunte Berufsfeld der ICT zu entdecken. So auch der ICT LearnHub von ICT Berufsbildung Aargau.
Innert 24 Stunden war der Kurs ausgebucht: 15 Mädchen haben sich angemeldet, um in die Welt der Informatikerinnen, Mediamatikerinnen, ICT-Fachfrauen und Entwicklerinnen digitales Business einzutauchen. «Die grosse Nachfrage hat uns überrascht, aber natürlich sehr gefreut! Sie zeigt, dass es mehr Angebote in diesem Bereich braucht», sagt Vivien Zemp von der Geschäftsstelle von ICT Berufsbildung Aargau. Angebote wie das Spezialprojekt «Mädchen-Informatik-los!» am Zukunftstag tragen dazu bei, den tiefen Frauenanteil im ICT-Berufsfeld zu steigern. Denn immer noch viel zu wenige Mädchen und Frauen finden den Weg in diesen zukunftsträchtigen Tätigkeitsbereich. In den Berufen Informatiker/in EFZ und ICT-Fachfrau/-mann EFZ beträgt der Frauenanteil in der Berufslehre beispielsweise lediglich 9 Prozent.
Eigene Website und erste Informatikgrundlagen
Die Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren lernten am Vormittag die Berufe Mediamatikerin und Entwicklerin digitales Business kennen. Nach einer kurzen Einführung wurden sie sofort aktiv. In Zweiergruppen erstellten sie ihre eigenen bunten Websites – die Themen reichten von Haustieren und Hundezubehör zum Tanzen und zur Türkei. Am Nachmittag lag der Fokus auf den Berufen Informatikerin und ICT-Fachfrau. Ein Grundverständnis für virtuelle Umgebungen und Infrastruktur erhielten die Teilnehmerinnen, indem sie zusammen mit den Organisatorinnen eine virtuelle Maschine einrichteten. Zudem tauchten die Mädchen in das Thema Cyber Security ein, mit dem sie besonders in den Sozialen Medien konfrontiert sind.
Dass es sich um ein Angebot für Mädchen handelt, kam gut an. «Es war ruhig und alle waren konzentriert – man konnte sich voll auf den Beruf konzentrieren», sagt Emma, eine Teilnehmerin. Auch Vivien Zemp ist von diesem Ansatz überzeugt: «Wir haben die positive Erfahrung gemacht, dass die Mädchen in kleinen Gruppen besonders gut zusammenarbeiten. So können sie Kontakte knüpfen, ihre Gedanken austauschen und voneinander lernen.» Dass in den ICT-Berufen mehr Männer arbeiten, schreckt Emma aber nicht ab: «Den Beruf sollte man wählen, weil er Spass macht.»
Begeisterung und Selbstvertrauen
«Wir wollten den Teilnehmerinnen zeigen, dass sie in diesem Berufsfeld sehr willkommen sind und wie spannend, kreativ und vielseitig die ICT-Berufe sind. So schaffen wir neue Möglichkeiten für ihre Zukunft», sagt Vivien Zemp. Ihr Ziel ist, dass die Mädchen mit Begeisterung und Selbstvertrauen nach Hause gehen. Den zufriedenen Gesichtern zufolge ist dies gelungen. Und Asia, eine Teilnehmerin, bestätigt: «Mir hat es heute sehr gut gefallen. Ich möchte weiterhin Mediamatikerin werden.»