Derzeit schliessen die ersten ICT-Fachfrauen und -männer ihre Berufslehre mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. Wie eine Befragung von ICT-Berufsbildung Schweiz zeigt, sind die Lernenden nach drei Jahren immer noch zufrieden mit ihrer Berufswahl und werden dem Berufsfeld ICT erhalten bleiben. Generell bleibt die Zufriedenheit der ICT-Lehrabgängerinnen und -abgänger auch in diesem Jahr sehr hoch.

Derzeit schliessen schweizweit rund 2’400 Personen eine ICT-Lehre ab. In der diesjährigen Umfrage von ICT-Berufsbildung Schweiz bei 680 ICT-Lehrabgängerinnen und -abgängern wurden nebst den Mediamatiker/innen und Informatiker/innen auch die ersten Abgänger/innen der 2018 eingeführten, dreijährigen Berufslehre «ICT-Fachfrau/-mann EFZ» befragt.

ICT-Fachleute bleiben dem Berufsfeld treu

Die Anzahl Lehrstellen für Lernende ICT-Fachfrauen/-männer EFZ konnte innert zwei Jahren auf 724 verdoppelt werden. Die Berufslehre kommt bei den befragten Berufsangehörigen sehr gut an. Neun von zehn ICT-Fachfrauen/-männer sind nach drei Jahren Lehre eher bis sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl. Die grosse Mehrheit der Befragten aus diesem Beruf (92 %) möchte nach Erlangen des EFZ weiterhin im Berufsfeld ICT arbeiten. Dies ist, verglichen mit den anderen ICT-Berufen, der grösste Anteil.

Attraktive Lehre

Auch über alle ICT-Lehrberufe hinweg sind neun von zehn Abgänger/innen zufrieden mit ihrer Berufswahl und 78 Prozent der Befragten würden ihre ICT-Lehre weiterempfehlen. Die praxisnahe Ausbildung im Betrieb wird von den ICT-Lehrabgängerinnen und -Lehrabgängern sehr geschätzt. Mit Abstand am meisten profitieren sie gemäss eigenen Angaben im Ausbildungs- oder Praktikumsbetrieb. 92 Prozent der Befragten fühlen sich wohl in ihrem Ausbildungs- oder Praktikumsbetrieb und bewerten das Arbeitsklima als gut.

Tiefer Frauenanteil

Seit Jahren stagniert der Frauenanteil in den ICT-Lehrberufen auf einem sehr tiefen Niveau. Nur gerade 8 Prozent Frauen schlossen letztes Jahr eine Lehre als Informatiker/in EFZ ab, wie die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (2020*) zeigen. Mit 30 Prozent ist der Anteil weiblicher Lernender in der Mediamatik hingegen deutlich höher. In der Umfrage sind 13 Prozent der Lernenden ICT-Fachleute weiblich.

Weiterbildungen

Fast die Hälfte (46 %) der ICT-Lehrabgänger/innen schliessen nebst dem EFZ mit einer Berufsmatura ab. Im Vergleich zur gesamtschweizerischen Berufsmaturitätsquote von 11 Prozent macht dies die überdurchschnittlich hohe Qualifikation der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger in der Informatik und Mediamatik deutlich. Diese eröffnet den Abgänger/innen ausgezeichnete Weiterbildungschancen, die von zwei Dritteln der Befragten innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahren in Anspruch genommen werden möchten. Am beliebtesten sind ein Fachhochschulstudium, produktspezifische Fachkurse und die höheren Fachschulen. Die eidgenössischen Fachausweise und Diplome geniessen unter den befragten ICT-Lehrabgänger/innen deutlich weniger Bekanntheit als andere Weiterbildungsmöglichkeiten.

ICT-Berufseinsteigende wollen flexible Arbeitszeiten und eine sichere Stelle

Wie in den letzten Jahren sind flexible Arbeitszeiten, eine sichere Arbeitsstelle sowie Karriere- und Weiterbildungsoptionen die wichtigsten Kriterien für die nächste Stelle der befragten Lernenden. Jeweils ein Drittel wünschen sich eine Stelle bei einem Grossunternehmen oder KMU-Betrieb. Die grosse Mehrheit der Lernenden (69 %) wünscht sich einen Vollzeitjob.

Einfluss der Corona-Situation

Die Mehrheit der befragten Lernenden fühlte sich durch alle drei Lernorte gut betreut, insbesondere aber durch ihren Ausbildungs-/Praktikumsbetrieb (89%). Gemäss Umfrage wurde an den meisten Lernorten mit einer Mischform zwischen Präsenzunterricht und Unterricht per Video reagiert.