Die Zahl der Lehrstellen im Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) steigt: Von 2022 auf 2023 konnte die Anzahl Lehrstellen um 571 auf 11’453 erhöht werden (+5 Prozent). Seit der Gründung von ICT-Berufsbildung Schweiz im Jahr 2010 ist ein Anstieg um 69 Prozent zu verzeichnen.  Das geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. 

Höherer Frauenanteil im neuen Beruf 

Im 2023 neu eingeführten Beruf «Entwickler/in digitales Business EFZ» haben schweizweit 103 Lernende ihre Ausbildung begonnen. «Wir freuen uns insbesondere über den Frauenanteil, der mit 26 Prozent verglichen zu den anderen ICT-Lehren recht hoch ausfällt», sagt Matthias Bauhofer, Leiter berufliche Grundbildung bei ICT-Berufsbildung Schweiz. Über alle ICT-Lehren hinweg liegt der Frauenanteil bei knappen 15 Prozent. Um dies zu ändern, hat ICT-Berufsbildung Schweiz im Mai 2024 eine mehrjährige Kampagne lanciert: 

ict-berufsbildung.ch/girls 

Lehrstellen: Schlüssel zur Deckung des ICT-Fachkräftebedarfs 

Angesichts des zunehmenden ICT-Fachkräftebedarfs ist die steigende Lehrstellenzahl sehr erfreulich. Das Potenzial ist jedoch nicht ausgeschöpft. «Das Interesse talentierter Jugendlicher an unseren ICT-Berufen ist weiterhin hoch. Wir appellieren daher an jene Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, die ICT-Fachkräfte einsetzen, auch auszubilden und weitere Lehrstellen zu schaffen», sagt Bauhofer. Bis ins Jahr 2030 werden in der Schweiz 119'600 zusätzliche ICT-Fachkräfte benötigt. Die Berufsbildung liefert dabei mit 80 Prozent den grössten Teil des Nachwuchses. Um den Bedarf zu decken, müsste die Lehrstellenquote auf 8.1 Prozent erhöht werden (ICT-Fachkräftestudie 2022). 

Anzahl ICT-Lernende & Frauenanteil 2023 (Quelle: BFS 2024)